Der Prater ist für eine Sache besonders berühmt:
für seine Vergnügungen!
Aber wer sorgt dort eigentlich für die Vergnügungen?
Vor über 250 Jahren öffnete Kaiser Joseph der Zweite den Prater für alle Menschen.
Damals kamen als erste Geschäftsleute: viele Wirte.
Sie gründeten Gasthäuser und Kaffee-Häuser im Prater.
Danach kamen schon bald auch andere Geschäftsleute.
Sie boten den Besuchern Unterhaltung.
Diese Geschäftsleute waren zum Beispiel:
- Zirkus-Akrobaten
- Bühnen-Künstler
- und Betreiber von Schau-Buden.
Viele von ihnen reisten durch ganz Europa.
Eine Station bei ihren Reisen war der Prater in Wien.
In Wien blieben sie eine Weile.
Denn die Prater-Besucher freuten sich über ihre Aufführungen.
Aber manche Wiener dachten auch schlecht über diese Unterhaltungskünstler.
Sie misstrauten ihnen.
Schlechtes dachten zum Beispiel einige Leute aus:
- der Stadt-Verwaltung.
- und der Kirche.
Diese Stadt-Bewohner befürchteten:
Die reisenden Geschäftsleute halten sich vielleicht nicht an die Gesetze.
Vor gut 100 Jahren gab es in kurzer Zeit viele neue technische Erfindungen.
Die Menschen interessierten sich sehr für diese Erfindungen.
Sie wollten sich alles ansehen und verstehen!
Das war auch in Wien so.
Neuheiten im Prater waren zum Beispiel:
- elektrischer Strom
- und Motoren.
Dadurch veränderten sich die Möglichkeiten zur Unterhaltung.
Motorisierte Fahrgeschäfte entstanden.
Solche Fahrgeschäfte waren zum Beispiel:
- Karussells
- und Hochschau-Bahnen.
Später bekam der Prater sogar ein Riesenrad.
Das Riesenrad gibt es noch heute: Es ist weltberühmt!
Die Prater-Besucher freuten sich über solche Vergnügungen.
Sie fanden Zirkus-Leute und Bühnen-Künstler nun weniger interessant.
Etwas später wurden die Nationalsozialisten in Österreich stark.
Das war vor rund 90 Jahren.
Die Nationalsozialisten hassten jüdische Menschen.
Einige Geschäftsleute im Prater kamen aus jüdischen Familien.
Die Nationalsozialisten raubten den jüdischen Geschäftsleuten ihre Betriebe.
Sie vertrieben die Juden oder ermordeten sie.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs gab es einen schweren Brand im Prater.
Das Feuer zerstörte den berühmtesten Teil vom Prater: den Wurstel-Prater.
Nach dem Krieg wurde das Meiste wieder neu aufgebaut.
Heute gehören die Geschäfte im Prater ein paar Familien.
Schon die Väter und Großväter von diesen Familien hatten Betriebe im Prater.
Deshalb nennen sich diese Geschäftsleute auch: Prater-Kinder.