Vom Wiederaufbau bis zur Ostöffnung

Zwischen den Welten

Wie orientierte sich die Stadt nach dem Ende des Krieges neu? Und wer redete jetzt mit? Wien war nach 1945 lange Zeit eine alte Stadt – baulich und auch gesellschaftlich. Die Bevölkerungszahl schrumpfte oder stagnierte. Die Stadt befand sich in einem „Dazwischen“: am Eisernen Vorhang gelegen zwischen Ost und West, aber auch zwischen Stillstand und Erneuerung.

Einiges von dem, was Wien heute lebenswert macht, entstand in dieser Phase: das riesige Freizeitareal der Donauinsel, eine moderne U-Bahn oder die schonende Erneuerung alter Stadtviertel. Die Stadt wurde wieder weltoffener: durch Zuwanderung, Tourismus und durch die Ansiedlung internationaler Organisationen.

Der „Wiener Weg“ der Modernisierung erwies sich als zögernd und moderat, man neigte nicht zu radikalen Lösungen. Aber es gab auch innovative Aspekte: Nicht nur Politik und Verwaltung bestimmten das Geschehen. Erstmals kamen bei der Planung der Stadt auch die Bewohner:innen selbst zu Wort oder erkämpften sich mit Protesten mehr Mitsprache.

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