Versorgungsnot

Die Versorgung Wiens mit Nahrungsmitteln aus dem Umland oder auf dem Wasserweg geriet in langen, bitterkalten Wintern ins Stocken oder kam sogar zum Erliegen. Gab es im Sommer zusätzlich Ernteausfälle, bedrohte im darauffolgenden Winter nicht nur die Kälte, sondern auch der Hunger das Leben der Menschen.
Die Donau war für die Versorgung der Stadt Wien unverzichtbar und aufgrund von Hochwassern und der natürlichen Verlagerung von schiffbaren Donauarmen eine große Herausforderung. In kalten Wintern gelangten auf dem Wasserweg kaum Waren in die Stadt. Vor allem drohte die Gefahr eines Eisstoßes. Mit der Donauregulierung ab 1870, der Errichtung des versenkbaren Nussdorfer Sperrschiffs, später der von Otto Wagner geplanten Wehranlage sowie dem Ausbau eines eisfreien Winterhafens wurde die Versorgungslage der Stadt im Winter sicherer. Die Hochwassergefahr für Wien bannte erst der Ausbau der Neuen Donau 1970 bis 1987.